Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)

2.1  Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt

Seite 5 von 71 Seiten - 353 Einträge
 

Behrens, Konrad

wurde am 24. Januar 1877 in Celle geboren. Der Kirchendiener wohnte in Altenwalde Nr. 168 im Kreis Land Hadeln.
Seit vier Monaten in Haft, wurde Behrens am 18. August 1938 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Konrad Behrens starb wenige Monate später, am 25. Dezember 1938, im Stadtkrankenhaus Hameln, in das er vermutlich wegen einer schweren Erkrankung gekommen war.

Beinecke, Bernhard

wurde am 1. August 1912 geboren, sein Geburts- und Wohnort sowie sein Beruf sind unbekannt.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind ebenfalls nicht bekannt.
Beinecke kam im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Westen mit einem vielköpfigen Sammeltransport aus einem westdeutschen Zuchthaus (Rheinbach bei Bonn oder Siegburg) am 19. September 1944 in das Zuchthaus Hameln.
Nach zwei Wochen Zwischenaufenthalt, am 2. Oktober, ging der Transport weiter in Richtung Prenzlau, nördlich von Berlin gelegen.
Beinecke kehrte am 15. Februar 1945 in das Zuchthaus Hameln zurück, vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten mit einem wiederum großen Sammeltransport, der aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer anderen östlich gelegenen Strafanstalt – wie dem Gerichtsgefängnis Prenzlau – kam. Beinecke gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Bernhard Beinecke starb nach der Befreiung am 24. Juni 1945 in Hameln und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (Feld C I/132).

Benesch, Josef

Tscheche, wurde am 24. März 1899 in Prag geboren. Er war Maurergeselle, sein Wohnort ist unbekannt. Zuletzt war er vermutlich als Zwangsarbeiter in Kiel, Exerzierplatz 1-3, im Einsatz.
Seit 1943 in Haft und am 4. April 1944 nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Benesch am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt.
Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam er unverzüglich in das neu eingerichtete Zuchthaus-Außenlager Holzen zum mörderischen Arbeitseinsatz; diesen überlebten mindestens 36 Mann der Erstbelegung nicht lange. Die erlittenen Strapazen ließen Benesch erkranken, so dass er bald als „nicht außenarbeitsfähig“ nach Hameln zurückverlegt wurde.
Josef Benesch starb am 10. März 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg bestattet (Feld C I/115).

Berger, Erich

wurde am 17. Oktober 1912 in Ortwig im Kreis Lebus geboren. Der Melker wohnte in Minden.
Erich Berger hatte bereits 1936/37 eine Haftstrafe im Zuchthaus Hameln verbüßt. Im Frühjahr 1944 erneut zu einer hohen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Erich Berger am 8. August 1944 mit einem Sammeltransport von 100 Gefangenen aus dem Celler in das Hamelner Zuchthaus verlegt. Wie die Mehrzahl der Transportteilnehmer kam Erich Berger unverzüglich zum „verschärften“ Arbeitseinsatz in das Zuchthaus-Außenlager Holzen.
Die erlittenen Strapazen ließen Erich Berger erkranken, so dass er bald als „nicht außenarbeitsfähig“ nach Hameln zurückverlegt wurde.
Erich Berger starb nach der Befreiung am 26. April 1945 im Zuchthaus. Er gehörte zu den 27 Toten deutscher Nationalität, die im April und Mai 1945 auf dem Zuchthausgelände begraben wurden. Erich Berger wurde gegen Ende Mai 1945 (oder bereits am 30. April) auf den Friedhof Wehl ohne Sarg in ein doppelt belegtes Grab umgebettet (Feld C I/49).

Berger, Heinrich Wilhelm Franz

wurde am 23. September 1880 in Vöhrum bei Peine geboren. Der Heilpraktiker wohnte in Vöhrum.
Nach „Kriegssonderstrafrecht“ kurz zuvor zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, wurde Heinrich Berger am 31. März 1943 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Heinrich Berger starb nach wenigen Wochen, am 24. April 1943, im Zuchthaus-Lazarett.